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Ich war noch ein kleiner Junge ... |
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Rennbahn |
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Meine persönliche Geschichte zum March 707 |


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Und was machte sie für einen Spaß, diese Carrera-Bahn! Doch auch die Jugend um diese Zeit wurde bisweilen ihres liebsten Spielzeugs überdrüssig. Und so kam es, das man zusammen mit Freunden neue Spielideen entwickelte. Wie weit fliegt ein Auto, wenn man in der Kurve nicht vom Gas geht? Wer weicht zuerst aus, wenn man auf der selben Spur aufeinander zufährt (Anm. des Verfassers: Bei Universal keiner!). Wie auch immer, schlechter Einfluss guter Freunde ist immer schädlich. Die Zeit verging, die Bahn wurde auch ein wenig ausgebaut, den Glanz der ersten Tage konnte sie nie wirklich wieder erlangen. Doch genug der Vorgeschichte – mittlerweile so um die 16 beschloss ich meine Bahn mit der eines Freundes zusammen zu legen. Wer kennt ihn nicht, diesen Treueschwur „Zuerst hast du die Bahn eine zeitlang – dann ich. Und auch wenn wir mal Streit bekommen – die Bahn gehört IMMER uns beiden. Hugh, ich habe gesprochen. Messer übers Handgelenk. Basta“. Ergänzt um unbeschreiblich lange 20 Standartgeraden, die es damals so für schätzungsweise 100.- DM gab, konnte so manches spannende Rennen gefahren werden. Und einen großen Unterschied gab es zur Kindheit auch – man hatte in der Ausbildungszeit wenigsten ein paar Mark, um auch mal selbst etwas zu kaufen. Gefahren wurde mit 2 Porsche Turbo (Orange und Redlefsen). Und überhaupt, wieso sollte man nicht auch mal ein wenig tunen. Es gab Moosgummi-Reifen zu kaufen und eine Hinterradachse war schnell verbreitert. Es soll sogar Ausbaustufen gegeben haben, die waren so breit, das sie nicht mehr am anderen Fahrzeug vorbei kamen! Und dann kaufte ich mir das wohl unglaublichste Auto, das man damals für die Carrera Universal bekommen konnte: Den March 707 Rennbausatz. Was war das für ein Anblick, diese Verpackung, diese Einzelteile, diese Karoserie, es war einfach wundervoll (Ursprünglich konnte ich mich an den Anblick ehrlicherweise nicht mehr erinnern ... aber es MUSS einfach irre gewesen sein!) Und das Auto war dermaßen gut. Die Porsche hatten natürlich keine Chance mehr. Es machte einfach Spaß. Doch dann traf ich eines Tages eine böse Fee. Die hatte relativ wenig zu tun und schrieb daher einige bekannte Bücher, wie zum Beispiel: |
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Verwöhnt von ihren Erfolgen beschloss sie nun, jungen Carrera-Fans Flöhe ins Ohr zu setzen. |
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Land? Du hast den schnellsten ... aber hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, da ist einer noch 1000 mal schneller als deiner! „Liebe Fee, was soll ich jetzt noch tun?“ fragte ich. „Baue einen anderen Motor ein“ sagte die Fee. „Welchen?“. Die Fee beugte sich zu mir und flüsterte nur das eine Wort ... „Ma-bu-chi“. Es war eine gewisse Ehrfurcht in ihrer Stimme zu hören. Ich bestellte diesen Motor im Fachhandel. Es dauerte auch gerade mal zwei Wochen (mit anderen Worten ‚eine Ewigkeit’) und das edle Teil konnte ausprobiert werden. Was hätte mehr stutzig machen sollen, das hier etwas nicht ganz passte, im wahrsten Sinne des Wortes? War es die Tatsache, das das Ritzel nicht so recht in das Zahnrad der Hinterachse greifen wollte oder war es die Tatsache, das erste Tests ‚am Strom’ einen gewissen |
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Lichtbogeneffekt auslösten, der ansonsten unüblich war. Dass der Motor hinten und vorne nicht in die bestehende Halterung passte sei hier nur nebenbei erwähnt. Egal wie, was wird sich alles schon einfahren mit der Zeit, dachte ich mir. Und wie es sich einfuhr! Es ging überhaupt nichts mehr! Der Trafo kapitulierte. Das Chassis zersägt und verbohrt, die Karosserie zerschnitten und verbeult. Es war ein trauriges Bild. Noch nicht einmal der original Motor konnte wieder eingebaut werden. Wer braucht schon Original Halterungen für einen Carrera Motor, wenn er jetzt Mabuchi fährt. Der Einfluss der bösen Fee verursachte auch bei den beiden Porsche nicht wieder gut zu machende Schäden. Und nach diversen Umbau- und Lackierversuchen, deren Veröffentlichung wohl selbst den härtesten Fans Tränen in die Augen treiben würde, verschwand alles in Schachteln und Kästen. Das ‚Gesetz gegen die Verherrlichung von Gewalt an Modellautos‘ verbietet an dieser Stelle Bildmaterial. Es waren schwer zu entschuldbare Jugendsünden. Und so lagen die Teile mindestens 20 Jahre auf dem Speicher. Heute habe ich selbst drei Kinder. Und mein Sohn eine Carrera-Evolution Rennbahn. Er spielt sehr gerne damit. Aber er bastelt nicht an gekauften Autos (Die Gebete wurden erhört ... wie lange noch?). Und mir macht das das Ganze plötzlich so viel Spaß wie damals. Nur heute bin ich wesentlich sorgsamer bei der Arbeit. Dremel und Arbeitstisch hätte man damals auch gerne gehabt. Die beiden Porsche sind verschollen ... aber der March 707 (ohne Karosserie) war noch da. So habe ich wenigstens ihn wieder einigermaßen Instandgesetzt. Es ist nicht mehr die Original-Karosserie. Und das Chassis erinnert wohl auch mehr an Michael Jacksons Gesicht als an das Original --- aber was soll’s, es macht eben Spaß. Auch wenn es nicht mehr das gleiche ist ... so ein wenig, so ein ganz klein wenig ist es doch so wie früher. Und sollte wieder eine böse Fee kommen, mit ihren Spieglein unter dem Arm und ihres blöden Geschwätz ... dann sag ich ihr frei nach Ozzi Osbourne „Steckt die deine <piep> Umbauideen in den <piep>!!!“ Ich bau an einem Original Auto nichts mehr um. Außer mal andere Reifen ... oder anderer Motor ... oder ..................... Gruß ... |